Risikomanagement, Qualitätsmanagement und der offene Umgang mit Fehlern sind Themen, die im Gesundheitswesen nach wie vor heftig diskutiert werden. Im Mittelpunkt steht immer die Frage: Wie kann man eine maximale Patientensicherheit und –zufriedenheit gewährleisten? Oberstes Ziel der Patientensicherheit ist die Vermeidung von unerwünschten Ereignissen, die u.a. auf Fehlern oder nicht ausreichend definierten Prozessen beruhen. Die Entdeckung und Analyse dieser Fehler und der daraus resultierenden Risiken ist deshalb eine wichtige Wissensquelle für die erfolgreiche Weiterführung der Gesundheitseinrichtung.
Einerseits ist zu berücksichtigen, dass ohne Risiken auch im Gesundheitswesen keine Erfolge erzielt werden können, andererseits müssen eben diese Risiken auch gesteuert werden sowie gegen unvermeidliche Risiken Vorsorge getroffen werden. Die Aufgabe des Risikomanagement besteht daher darin, Handlungsspielräume zu schaffen, die ein bewusstes Eingehen von Risiken aufgrund einer umfassenden Kenntnis der Risiken und Chancen sowie der Risikozusammenhänge ermöglichen. Dadurch können nicht akzeptable Risiken vermieden und nicht vermeidbare Risiken auf ein akzeptables Maß reduziert werden.
Risikomanagement dient dazu, für die gesamte Einrichtung die wichtigen Risiken an einer zentralen und transparenten Stelle zu identifizieren, zu beschreiben, zu bewerten, Ursachen und Maßnahmen festzulegen, Maßnahmen umzusetzen und zu steuern und das Risikobewusstsein der Mitarbeiter zu fördern. Dabei ist zu berücksichtigen, dass Risiken zu identifizieren nicht nur die Aufgabe der Führungsebene in einer Gesundheitseinrichtung ist, sondern die Aufgabe aller Mitarbeiter.
Ein effektives Risikomanagement stärkt die Patientensicherheit in allen medizinischen Einrichtungen.
Das Aktionsbündnis Patientensicherheit prämiert auch in diesem Jahr wieder mit dem Deutschen Preis für Patientensicherheit drei Projekte, die zur Sicherheit von Patienten im Pflegeheim, Krankenhaus, der Arztpraxis oder im Rahmen der Ausbildung von Medizinstudenten beitragen. Gesucht werden zukunftsweisende Best-Practice-Beispiele und herausragende praxisrelevante Forschungsarbeiten zum Thema Patientensicherheit und Risikomanagement. Dabei kann es sich beispielsweise um Methoden zur Verbesserung der Arzneimitteltherapiesicherheit, zielgerichtete Aus-, Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen für medizinische Berufsgruppen, Ideen zur Optimierung von Infrastruktur und Ablauforganisation oder Modelle für eine patientenzentrierte Kommunikation handeln.
Der Förderpreis des Aktionsbündnisses Patientensicherheit in Kooperation mit der Aeskulap Akademie, dem Ecclesia Versicherungsdienst, MSD SHARP & DOHME GMBH sowie dem Thieme-Verlag wird jährlich ausgeschrieben und ist mit insgesamt 19.500 Euro dotiert.
Einsendeschluss ist der 04. November 2018.