Dieser Frage stellten sich die Teilnehmer und Redner des 10. Deutschen CSR Forums im Mai diesen Jahres. Unter der Leitung von Rudolf X. Ruter wurden die Aspekte der Konvergenz von Corporate Social Responsibility und Compliance Management lebhaft diskutiert und die Ergebnisse in den folgenden 10 Thesen und Handlungsempfehlungen zusammengefasst:
- Konvergenz muss mit konkreten Themen und Inhalten ausgefüllt werden.
- Sowohl CSR als auch Compliance bedürfen der gleichen transparenten und persönlich vorgelebten Werteorientierung im Unternehmen.
- Die Ressourcenausstattung in den Unternehmen muss den schnell wachsenden Anforderungen sowohl im Bereich Corporate Social Responsibility als auch Compliance angepasst werden. Die entsprechenden Kompetenzen sind auszubauen und anzupassen.
- CSR und Compliance müssen als integrierte Managementsysteme im Unternehmen interagieren.
- CSR und Compliance sind ganzheitlich in die gesamte Wertschöpfungskette zu implementieren, nur so werden Friktionen und Widersprüche vermieden und Synergien zur Steigerung des Unternehmenserfolges ausgeschöpft.
- Die Verantwortung für Corporate Social Responsibility und Compliance ist konzernweit und muss überall und global gelebt werden. Dies gilt auch außerhalb der eigenen Unternehmensgrenzen für wichtige Drittparteien wie Zulieferer oder Vertriebspartner.
- Eine ständige Anpassung und kontinuierliche Weiterentwicklung im engen Diskurs mit anderen Unternehmen, Verbänden, NGO und sonstigen Stakeholder ist erforderlich.
- Nur eine transparente, verantwortungsvolle, authentische und nachhaltige Unternehmensführung schafft Vertrauen. Agieren muss kohärent sein – ohne Doppelzüngigkeit. Nichts untergräbt die Glaubwürdigkeit des Unternehmens und das Vertrauen seiner Mitarbeiter mehr als großes CSR-Engagement nach Außen, gepaart mit schlechten Arbeitsbedingungen und Non-Compliance im Unternehmen. Feigenblätter werden heute sehr schnell erkannt.
- Interessen und Sorgen der Mitarbeiter müssen ernst genommen werden. Das Potential von Risikohinweisen und Kritik von innen und außen muss genutzt werden. So entsteht eine Fehlerkultur, die Fehler und Kritik als Chancen begreift und ihre wirklichen Ursachen angeht, statt Sündenböcke zu suchen.
- Bei der Weiterentwicklung der regulatorischen Vorgaben muss die Wirtschaft deutlich wesentlicher auf die Politik und Verwaltung einwirken, damit CSR und Compliance nicht zur realitätsfremden Bürokratie verkommt.
Weitere Informationen finden Sie unter http://www.cfoworld.de/csr-ohne-compliance-nicht-glaubwuerdig