Unter “Pandemie-Bedingungen” wurde in diesem Jahr das seit 2015 jährlich erscheinende BCM-Barometer veröffentlicht. Im Zeitraum vom 21.01.2020 bis 28.02.2020 führte die BCM-Academy diese branchenübergreifende Umfrage im deutschsprachigen Raum durch. Insgesamt 69 Unternehmen haben an der anonymen Studie teilgenommen, mit dem Ziel, die aktuellen Trends, Zahlen, Daten und Fakten der Unternehmen zum Thema Business Continuity Management zu ermitteln und diese mit den Vorjahres-Befragungen zu vergleichen.
Das Thema BCM nimmt an Bedeutung stetig zu, das unterstreicht auch die Studie. Meist im Bereich des Risikomanagements angesiedelt, halten 85 Prozent der Befragten BCM wichtig, sehr wichtig oder überaus wichtig für ihr Unternehmen. Dies zeigt auch die Entwicklung in der Frage, ob der Business Continuity Manager diese Funktion in Teilzeit oder Vollzeit ausführt: mittlerweile sind ca. 70 Prozent der BC-Manager ausschließlich mit diesen Aufgaben betraut. Dabei kann er bei der 95% der befragten Unternehmen auf ein Team von bis zu 5 Mitarbeitern zugreifen.
Interessant ist ein Blick auf den Reifegrad des BCM in den Unternehmen. Obwohl mehr als die Hälfte der Befragten bereits seit über 5 Jahren ein BCM etabliert haben, wird nur in jedem vierten Unternehmen eine Planabdeckung von 100 Prozent erreicht. Mit anderen Worten: es gibt für nahezu alle Unternehmen noch viel zu tun auf dem Weg zu einem resilienten und starken Unternehmen!
Gefragt nach welchen BCM-Standards sich die Unternehmen bei der Implementierung ihres BCM-Systems richten, wurden die „gängigen“ Werke genannt:
ISO 22301/22313 mit 72%, BSI 100-4 und BCI GPG mit 56% und die ISO 27001/27002 mit 36%.
Die Bedeutung von Standards für die Unternehmen scheint weiterhin sehr hoch zu sein. So haben sich lediglich 4% der Befragten nach keinem Standard bei der Implementierung gerichtet.
Konkrete Bedrohungen sehen die Unternehmen zu Beginn des Jahres weiterhin im Bereich der IT-Infrastrukturen. So zeigt die Studie auf, dass fast 80% der kritischen Vorfälle in 2019 im Bereich der IT-Infrastrukturen fällt. Zudem stellt für über 80% der Befragten das Szenario “Ausfall der IT-Infrastrukturen” auch zukünftig die kritischste Bedrohung dar, gefolgt von “Ausfall Personal” (41% der Nennungen) und “Ausfall Dienstleister” mit gut 30%.
Der gleiche Trend spiegelt sich auch in der Frage wieder, mit welcher Bedrohung in Zukunft am wahrscheinlichsten zu rechnen ist. Auch hier führen die Cyber-Attacken mit über 90 Prozent das Feld der Szenarien an. Immerhin knapp 12% der Befragten erwarteten Anfang des Jahres eine Bedrohung durch eine Pandemie. Dieser Wert dürfte sich bei der Befragung im nächsten Jahr deutlich ändern.
Weitere Informationen und den Download zur Studie finden Sie unter www.bcmacademy.de sowie auf unserer BCM-Themenseite.